Die Lehre vom TUN®
Unser SEPP
SEPP – das ist ein imaginäres (also vorgestelltes) Wesen. Ein kleines Männchen in unserem Gehirn.
Unser SEPP wird Ihnen helfen, sich die Zusammenhänge, die im Gehirn vor sich gehen, vorzustellen.
SEPP – sein Name bedeutet:
S sich selbst
E erfüllende
P Prophezeiung
P Person – eben, damit unser SEPP personifiziert ist
Im Gehirn hat unser SEPP bestimmte Aufgaben. Er nimmt alle Sinneswahrnehmungen auf und ordnet sie als Bilder in unserem Gehirn ein. Zu vergleichen wäre das mit Bildern, die Sie selbst in Fotoalben einkleben. Diese werden dann in Regalen abgelegt. Die Fotoalben tragen Überschriften, damit sie unser SEPP leichter wiederfindet. Die Überschriften könnten lauten: «Unser letzter Urlaub», «Meine erfolgreiche Tätigkeit bei K.» oder «Meine Freundschaft mit Gabi».
Mit jedem Gedanken erhält unser SEPP Arbeit. Mal ist er dabei, neue Bilder einzusortieren. Zu anderen Gegebenheiten holt er für seinen «Chef» (den Menschen, in dessen Kopf er arbeitet) vorhandene Bilder hervor, damit dieser seine Bilder denken und aussprechen kann. Vielleicht denken Sie jetzt: «Ein Männchen im Gehirn? Und das läuft da auch noch herum und sortiert Bilder? Nein!»
Bitten Sie eine andere Person, mit Ihnen ein kleines Experiment zu machen! Stellen Sie dieser Person die folgenden Fragen und achten Sie dabei auf die Augenstellungen, bevor die Fragen beantwortet werden.
1. Wo waren Sie das letzte Mal im Urlaub? In Spanien (oder auch Italien, je nachdem, wo Ihre Versuchsperson war)? Wie war es dort? Warum hat es Ihnen dort so gut gefallen?
2. Beschreiben Sie die Stimme Ihres Nachbarn! Wie klingt seine Stimme?
3. Was fühlen Sie, wenn Sie an Ihren (Ehe-)Partner denken?
Der da die Augen Ihrer Versuchsperson bei der ersten Frage nach oben führte, sie bei der zweiten Frage in der Mitte hielt und bei der dritten Frage nach unten absenkte – das war unser SEPP.
Unser SEPP hat Verbindung mit den Augen, den Ohren und zum Gefühl seines Chefs.
Das Fotoalben-Regal hat in unserem Gehirn drei Fächer
Im oberen Fach, geben wir ihm die Nummer 1, sind alle visuell abgesicherten (gesehenen) Bilder abgelegt. Die Pupillen seines Chefs gehen nach oben, wenn er gefragt wird: «Was gefiel Ihnen im letzten Jahr an Ihrem Urlaubsort besonders?»
Im mittleren Fach (Nr. 2) haben alle die Bilder ihren Platz, die unser SEPP gehört hat. Fragt der Chef nach diesen, so sind die Pupillen geradeaus gerichtet. Das ist der Fall, wenn jemand Sie fragt: «Welche Stimme hat Ihr Nachbar?»
Im unteren Fach (Nr. 3) sind alle die Bilder zu finden, die mit dem TUN in Verbindung stehen. Alles das, was sein Chef getan hat und was er dabei fühlte, hat unser SEPP in diesem Fach einsortiert. Wird sein Chef nach diesen Bildern gefragt, richten sich seine Augen nach unten.
Unser SEPP hat keine festen Schlafenszeiten. Er muss sogar nachts noch ran. In der Nacht leistet unser SEPP sogar Schwerstarbeit. Deshalb ist er tagsüber manchmal sehr müde. Er musste alle Ihre Bilder einsortieren, die er tagsüber nicht geschafft hat. SEPP hilft Ihnen bei der Verarbeitung des Tages, bei der Bearbeitung von Aufgaben bzw. bei der Bewältigung von Problemen, die Sie schon lange mit sich herumtragen. Sie träumen. So wichtig sind die nächtlichen Aktivitäten von unserem SEPP, denn ohne zu träumen kann kein Mensch überleben.
Haben Sie z.B. zuviel Alkohol getrunken, dann kann sich Ihr SEPP nicht mehr konzentrieren. Er bringt vieles durcheinander. Dann färbt er Ihre Bilder rosarot oder tiefdunkel. Die Bilder, die er aufgenommen hat, sortiert er unter der falschen Überschrift ein oder wirft die wichtigen in den Papierkorb. Sie können sich an manche Dinge gar nicht mehr erinnern oder Sie haben nur noch eine verschwommene Vorstellung von dem, was in diesem Zustand geschah. Eins kann unser SEPP fast immer: Er findet den richtigen Weg nach Hause. Wenn Sie dann am nächsten Morgen mit brummendem Kopf aufwachen, können Sie sich nicht mehr so recht vorstellen, wie Sie nach Hause gekommen sind.
Hat unser SEPP mal nichts zu tun, dann liegt er in seinem Bett und schläft. Allzuoft passiert das nicht, denn meist ist unser SEPP sehr fleissig und vorausschauend. Er bringt auch Bilder aus den Alben, die Sie vielleicht gebrauchen könnten und bietet sie Ihnen zusätzlich an. Das tut er auch ohne Aufforderung. So haben Sie für den Augenblick viel zu denken und zu reden. Unser SEPP kann sich dann ein Weilchen ausruhen und ein bisschen faul sein.
Im Laufe der Jahre hat unser SEPP Vorlieben für bestimmte Alben entwickelt. Das können die Alben sein, die in Verbindung mit Ihrer Arbeit oder Ihrem Hobby entstanden sind. Er hat sie griffbereit abgelegt und bietet sie Ihnen immer wieder an. Mit neuen Bildern tut sich unser SEPP etwas schwer. Sie bedeuten Arbeit, denn er muss sie aufräumen. Vor dem Lernen würde er sich gerne drücken.
Worte, die unser SEPP nicht sehr mag, sind: «konkret», «100%», «genau». Diese fordern ihn zu Höchstleistungen auf. Da muss er vollkommene Arbeit leisten. Lieber sind ihm diese Worte: «man», «vielleicht» oder «eigentlich». Die muss er nicht ernst nehmen. Unser SEPP winkt dann schon mal ab, zieht sich auf sein Bett zurück und wartet ab.
Haben Sie sich gerade verliebt, dann läuft Ihr SEPP auf Hochtouren. Er muss das Bild Ihres neuen Partners wie ein vielteiliges Puzzle zusammentragen. Der neue Partner ist jetzt häufig in seiner Nähe, und er muss sich an ihn gewöhnen. Er speichert ab, wie er riecht, schmeckt, aussieht, welche Ansichten und Vorlieben der andere Mensch hat oder wie seine Stimme klingt. Über alle Sinneswahrnehmungen kommt «Neues» herein.
Hat Ihr SEPP nach einer geraumen Zeit die Bilder von Ihrem neuen Partner abgespeichert, so läuft er wieder ruhiger. Das Verliebtsein lässt nach. Unser SEPP kann sich wieder mehr auf andere Dinge konzentrieren.
Haben Sie Kinder? Wenn ja, dann wissen Sie, dass Sie sich immer wieder in Ihre Kinder neu verlieben. Sie wachsen und verändern sich ständig. Da hat Ihr SEPP immer wieder an diesem Puzzle zu arbeiten.
Die einzige Situation, in der unser SEPP nichts zu tun hat, ist im Orgasmus. In diesem Stadium hört der Mensch auf, zu denken. Da hat unser SEPP, das kleine Männchen im Gehirn, endlich einmal seine Ruhe. Hinterher fragt er dann: «Na, war’s diesmal schön – oder nicht ganz so gut?»
Informationen, die unser SEPP erhält, für die es keine Bilder im Gehirn gibt und die schwer in Bilder umzusetzen sind, wirft er in den Papierkorb. Sie sind für ihn nicht fassbar oder er sieht sie als unwichtig an.
Gehen Sie, wie schon so oft, den Weg zum Postamt, um Briefmarken zu kaufen, und kehren Sie den gleichen Weg zurück, so können Sie sich an kaum eine der Einzelheiten erinnern, die auf dem Weg zu sehen waren. Unser SEPP kannte die Bilder schon. Er hat sie als selbstverständlich hingenommen. Anders ist es, wenn Sie einen Bekannten getroffen haben, der Ihnen eine wichtige Neuigkeit mitteilte. Da hatte unser SEPP Bilder, die er aufräumen musste.
Vollkommen unbekannt sind dem SEPP die Worte «nicht» oder «kein». Für diese Worte findet unser SEPP in der rechten Gehirnhälfte kein Bild. Denken Sie jetzt bitte nicht an eine grüne Maus mit roten Ohren, die gerade an der Wand nach oben läuft. Was ist geschehen? Unser SEPP holt das Bild Maus hervor, weil er das Wort «nicht» nicht kennt. Stellen Sie sich jetzt nicht Ihre Nase vor! Ihr SEPP tut es trotzdem. Was hat Ihr SEPP verstanden? «Eigene Nase!»
Bieten Sie Ihrem SEPP doch mal folgende Aufforderungen an und betrachten Sie die Bilder, die er geholt hat!
• Schneide dir nicht mit dem Messer in den Finger!
• Laufe nicht auf die Strasse, sonst wirst du überfahren!
• Bitte nicht den Rasen betreten!
Nun? Wie sahen Ihre Bilder aus?
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